In short cuts werden die Interaktionen von "Paaren und Passanten" in einer Stadt am Bodensee wiedergegeben. (DR) Bregenz, wenn auch nicht explizit genannt, ist der Schauplatz, den die Autorin gewählt hat, um Ausschnitte aus dem Leben ihrer Protagonistinnen und Protagonisten zu schildern. Die meisten von ihnen wohnen im "Steckdosenhaus", so genannt, weil eine Stromgesellschaft der Eigentümer ist. Eine alleinstehende Hundebesitzerin im Haus gegenüber beobachtet durchaus wohlwollend ihre Nachbarn. Da gibt es eine Alkoholikerin mit einem zehnjährigen Sohn, der sich sehnlichst einen Hund wünscht, einen reichen Dandy, eine Fotografin, einen Dealer, einen Obdachlosen. Zunächst ergeben die einzelnen Episoden für die LeserInnen keinen Zusammenhang. Erst nach und nach fügen sie sich wie Puzzleteile zusammen - und fallen auch wieder auseinander. Eva Schmidt ist eine ausgezeichnete Stilistin, deren Blick auf die Welt sehr melancholisch ist, nicht dramatisch, nicht verzweifelt, aber eben geschärft für das Unvermögen, mit sich und der Umwelt in Einklang zu sein, und die daraus resultierende Einsamkeit. Es handelt sich um ein literarisch anspruchsvolles, jedoch nicht schwer lesbares Buch. Freilich ist es nichts für LeserInnen, die sich "nur" unterhalten möchten.

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Personen: Schmidt, Eva

Interessenkreis: Österreichische Autoren