Wolff, Iris
Halber Stein Roman
Dichtung/Belletristi

Der Tod der Großmutter ist für eine junge Frau der Anstoß, nach den verloren geglaubten Wurzeln in ihrer alten Heimat zu suchen. (DR) Das Dingsymbol aus dem Titel - ein "halber Stein" in den siebenbürgischen Karpaten - steht für das geteilte Herz der Ich-Erzählerin Sine, für das Hin- und Hergerissensein zwischen zwei Welten: der neuen Heimat Deutschland, in der sie seit vielen Jahren lebt, und der alten in Rumänien, wo sie die ersten Lebensjahre verbracht hat. Mit ihrem Vater, einem Maler, ist Sine nach Siebenbürgen gereist, weil die geliebte Großmutter begraben werden muss. Nicht nur die Erschütterung durch den Tod Agnetas trifft sie ins Herz, sondern auch die Wehmut angesichts einer verloren geglaubten Heimat. Starke Erinnerungen werden evoziert durch die Natur, ihre Farben und Gerüche, durch Lieder, Gedichte und Redensarten von früher, durch das Aufsuchen der Kindheitsorte, durch das Miterleben der Feste und Gebräuche im Jahreskreis. Besonders einprägsam sind die Begegnungen mit den Menschen - mit dem Schriftsteller Balduin, mit den ehemaligen Nachbarn, mit dem Pfarrer Roth, der in seinem Pfarrhaus das Archiv der deutschsprachigen Siebenbürgener aufbewahrt, und natürlich mit dem Jugendfreund Julian, der Sine auf allen Wegen liebevoll begleitet. Es gibt viele nachdenklich stimmende Beispiele für Heimatliteratur von Vertriebenen oder unfreiwillig Ausgewanderten - dieses hier weist die Besonderheit auf, dass sie von einer jungen Frau (Iris Wolff ist Jahrgang 1977) stammt, die von der Stärke der Emotionen überrascht zu sein scheint, welche sie bei ihrer Wiederkehr erschüttern. Ein absolut lesenswertes Dokument!


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Wolff, Iris

DR Wol

Wolff, Iris:
Halber Stein : Roman / Iris Wolff. - Salzburg : O. Müller, 2012. - 295 S.
ISBN 978-3-7013-1197-2 fest geb. : ca. EUR 21,00

Zugangsnummer: 0030718001 - Barcode: 01034206
DR - Dichtung/Belletristi