Mit der Publikation dieser Briefe hat L. Rinser weder sich gedient noch dem Adressaten, dem 1984 verstorbenen katholischen Theologen und Jesuiten Karl Rahner, dessen Orden die Veröffentlichung seiner Briefe wegen der Thematik (ein Zölibatär bindet sich an eine Frau) untersagte. Rinser, während des 22jährigen Briefwechsels bereits an einen anderen Ordensmann gebunden, entschloss sich zur Veröffentlichung, weil ihre Briefe "als Echo zu Rahners Briefen" Gedanken und Gefühle von ihm enthalten, somit ihrer Ansicht nach wichtig sind zum Verständnis seiner Person wie Theologie. Naheliegender ist der Vorwurf, aus Eitelkeit diese "schmerzhaftselige" Beziehung publik gemacht zu haben. Die Briefe der prominenten Autorin sind literarisch unbedeutend, süsslich und selbstgefällig, werden aber wegen des "anstössigen" Themas dennoch Interesse finden.
Personen: Rinser, Luise
Sb Rin
Rinser, Luise:
Gratwanderung : Briefe der Freundschaft an Karl Rahner 1962 - 1984 / Luise Rinser. - 2. Aufl. 1994. - München : Kösel, 1994. - 470 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-466-20390-1 fest geb.: DM 58,00
Soziologie, gesellschaftliche Gruppen, soziale Fragen - Sachbuch