Die 16-jährige Paola lernt gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder die Welt und die Wahrheit kennen. (DR) Hässlich. So bezeichnet sich Paola selbst, für sie ist das die reine Wahrheit. Und das Mädchen ist immer dafür, die Wahrheit zu sagen und zu erfahren. Schwierig, wenn alle um sie herum nur schweigen. Die 16-Jährige, aus deren Sicht erzählt wird, wohnt in einer herrschaftlichen Villa in einer italienischen Stadt und hat einen kleinen Bruder mit Beeinträchtigung, mit dem sie im Auftrag der Mutter täglich spazieren gehen soll, damit sie Gewicht verliert. Stattdessen sitzen die Geschwister Tag für Tag in der Margeriten-Siedlung. In diesem ärmeren Viertel wohnt auch Antonio, der immer geradeheraus sagt, was er denkt, und dem das Video egal ist, in dem Paola in der Schule vor allen gedemütigt wurde. Beim Erkunden dieser anderen Welt außerhalb des Gartens, der ihr Haus umgibt, lernt sie die Wahrheit kennen, nicht nur über sich selbst. Mit Paola hat die für ihren Roman "Bella Ciao" bekannte italienische Autorin Raffaella Romagnolo eine Ich-Erzählerin geschaffen, die mit Humor und einer herausfordernd schamlosen Sprache über zu dicke Oberschenkel, Geschwister im Rollstuhl oder Privilegien sprechen kann. Liebens- und bewundernswert zugleich ist die Protagonistin, deren Geschichte man gespannt verfolgt - trotz der hier und da harten, aber ehrlichen Formulierungen. Für alle Bibliotheken empfohlen.

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Personen: Pflug, Maja Romagnolo, Raffaella