San Francisco, Tokio, Marrakesch - wer jetzt einen Reiseführer erwartet, verkennt die Absicht dieses klug und einfühlsam geschriebenen Buches. Denn wenn in diesem autofiktionalen Buch "die Heldin reist", geht es darum, dass die Reisende zu sich selbst unterwegs ist, vor allem in ihrem Selbstverständnis als Frau. Frauen reisen anders als Männer.

Doris Dörrie ist in ihrem Leben viel gereist, und jede Reise ist ein Abenteuer für sich, auf die sich immer wieder neugierig und unvoreingenommen einlässt. Sie akzeptiert, dass sie als Reisende im Zielland immer eine Fremde bleibt und dass es letztendlich darauf ankommt, durch die "andere Welt" etwas über sich selbst zu erfahren. Trotzdem erfahren die Leser*innen viel über die Art und Weise der drei von ihr ausgewählten Reiseziele und deren Menschen. Ein Bereicherung für jede Bücherei!

SL

Irmgard Kremer-Bieber

Personen: Doerrie, Doris