Franzobel,
Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind Roman
Belletristik

750 Angewandte Stöhnforschung Franzobels "Was die Männer treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind" Hildebrand "Hildy" Kilgus kommt aus Sumpfing und ist Stöhnforscher. Sumpfing, das ist in Franzobels neuem Roman ein kleines Ur- und Antiösterreich, eine "Landschaftsfalte" voller Gewalttätiger und Verhärmter; und ein Stöhnforscher ist jemand, der sich überall dort mit seinem Aufnahmegerät herumtreibt, wo gestöhnt wird: auf Gebärstationen, im Bordell, zwischen Sterbenden, auf Beerdigungen. Um das Stöhnen und alles, was damit zusammenhängt, dreht sich das ausladende Werk - das Rahmenerzähler Franzobel nicht erzählt, sondern bloß findet, in Form von Tonbändern, auf denen Hildy Kilgus seiner Mama alles erklärt. Zu erklären gibt es da recht viel: Erstens "die Stöhnerei": Sie "ist das, worum sich die halbe Menschheit und die Erde drehen, (à) das interessanteste Geräusch der Welt". Dort verberge sich nicht weniger als "das Geheimnis allen Lebens", gar "die Weltformel!" Vom Wesen des Stöhnens erhofft sich Hildy, zweitens, Heilung von seinen beiden Leiden, einer panischen Angst vor Berührungen und der Unfähigkeit, zu empfinden. Zudem, so vermutet er, steckt irgendwo im Stöhnen auch noch der Schlüssel zum freien Willen. Gefühle, Weltformel, freier Wille - das sind große Themen, von denen man allerdings anfangs kaum etwas anderes als Stehsätze zu lesen bekommt: "Hat man einen freien Willen? Hat man eine Wahl?" heißt es in regelmäßigen Abständen, oder "Noch immer war ich in Sachen Gefühl so gut wie taub."


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Personen: Franzobel,

Standort: Bibliothek

DR Fra

Franzobel,:
Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind : Roman / Franzobel. - Wien : Zsolnay Verl., 2012. - 512 S.
ISBN 978-3-552-05562-9 kart. : ca. Eur 22,60

Zugangsnummer: 0008326001 - Barcode: 2-0000000-8-01071085-2
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