Kritik an der Pharmaindustrie und ihren Verkaufsstrategien. (GS) Jörg Blech kritisiert Verkaufsstrategien der Pharmakonzerne und beleuchtet die Hintergründe der Arzneimittelforschung. Die Entwicklung neuer Präparate ist durch den medizinischen Fortschritt langwierig und kostspielig, so sehr, dass zehn Jahre Patentschutz nicht ausreichen, um die Kosten auch nur halbwegs wieder herein zu bekommen. Also verlagert die Pharmaindustrie ihren Schwerpunkt auf den Verkauf von Präparaten, die die Wehwehchen der zahlfreudigen Wohlstandsgesellschaft behandeln: diese reichen von Aspirin bis Viagra. In bewusst provokanter Weise veranschaulicht der Autor, wie geschickt die Marketingstrategen der Pharmakonzerne auf allen Ebenen des Gesundheitswesens Bedürfnisse wecken und absichtlich die Grenze zwischen "gesund" und "krank" verschleiern. Da eine unkritische Öffentlichkeit viele der angesprochenen Themen bereits als selbstverständlich akzeptiert hat, scheint der provokante Ton gerechtfertigt zu sein, vielleicht sogar notwendig. Aber auch wenn man nicht alles glaubt (oder glauben will), dieses Buch macht hellhörig und man wird die nächste "Informations"broschüre bestimmt kritischer lesen. *bn* Bettina Huber

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Personen: Blech, Jörg