Annotation: Ein bemerkenswertes Bilderbuch durch die geheimnisvollen Räume des Schlafens und Wachens. Rezension: "Der Schlafbewacher bewacht den Schlaf von allen, die gerne schlafen." Wenn ein böser Traum, der Heißhunger auf Pudding oder die Angst vor der Stille den Schlaf gefährden, so schwebt der freundlich lächelnde Herr mit Mantel und Hut herbei, erfüllt mit beschützenden langen Armen unsere Wünsche und lässt uns selig schlummern. Balkon Mitte und einen Theatergucker vor den Augen: Aus diesem Blickwinkel schaut man hinein in Norman Junges Bilderbuchbühne. Und während uns die gleichbleibende Perspektive und eine streng rhythmische Abfolge der Bilder Klarheit und Ordnung suggerieren, werden wir mit den Bildern doch in magisch verschobene Räume und ein traumartiges Geschehen hineingezogen, durch das uns der ruhige und sich zurücknehmende Text von Erwin Grosche führt. Wie bereits in seinen Bilderbüchern zu Jandl-Texten ("Immer höher", "Fünfter sein", "Antipoden") sind die Illustrationen in der Art colorierter Federzeichnungen und schaffen wiederum eine eindringliche Atmosphäre, die sich aus der Spannung von behüteter Geborgenheit und der gleichzeitigen Verlorenheit in leeren Räumen ergibt. Die Farbgebung spiegelt diese innere Spannung in der Abfolge von warmen Gelb- und kalten Blautönen. Ein bemerkenswertes Bilderbuch, das ein eindringliches, befremdlich anziehendes Daseinsgefühl freisetzt. Lesetipp *ag* Reinhard Ehgartner

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Personen: Grosche, Erwin