Im Leben einer Gruppe junger Menschen gibt es Veränderungen, die sie so nie erwartet hätten, dabei gehören sie in Wissenschaft und Wirtschaft zur Speerspitze derer, die Zukunft gestalten wollen. (DR) Die Wissenschaftsjournalistin Olivia verliebt sich in Francis, der als Biologe ein Verwilderungsprojekt betreut. Zusammen mit ihren Eltern und ihrer besten Freundin Lucy bildet sie den Dreh- und Angelpunkt der Entwicklungen im Beziehungsgeflecht, das der Autor geschickt konstruiert und in tiefgründigen Dialogen lebendig gestaltet. Es geht um wissenschaftliche Debatten und die Finanzierung von Genhirnforschung und Gentechnik, um die Bandbreite zwischen Gehirnstrommessungen für kommerzielle Stimmungsmanipulation und Neurochirurgie gegen Gehirntumore. Olivias Vater ist Psychotherapeut und wagt sich daran, einen psychotischen Patienten zu therapieren, der sich als nahestehende Person herausstellt. Der Multimilliardär und Großinvestor Hunter ist wie ein Stein, der, ins Wasser geworfen, Wellen schlägt in das Gefüge dieser ambitionierten jungen Menschen. Edward St Aubin hat einen Roman geschrieben, der sich mit brennenden Zeitproblemen auseinandersetzt. Er schildert, wie alles in menschlichen Sehnsüchten und in den Grenzen der Leidensfähigkeit gefangen ist. Er zeigt eine Elite, die sich berufen fühlt, die Welt besser zu machen, und gleichzeitig nicht darauf verzichten kann, für sich selbst die optimale Nische in der Evolution der Weltgesellschaft zu finden. Er erzählt mit Schlaglichtern auf die einzelnen Figuren und kommt dabei um den halben Erdball. Der Roman hat aber doch in London seinen Mittelpunkt, wo das Buch mit einer großen Feier endet. Mit Anspielungen auf literarische Vorbilder und popkulturelle Phänomene, einer Spannungsdramaturgie, die keine Cliffhanger braucht, mit Witz in den Dialogen und Vokabular, das noch gar nicht in allen Wörterbüchern zu finden ist, bietet das Buch hochstehenden Lesegenuss für Menschen, die Lektüre als Anregung ihres Intellekts schätzen. Das Buchcover präsentiert viel grauen Himmel und nur die Köpfe eines Menschenpaars, umschwirrt von Vögeln. Wem das und der Titel als Köder reicht, der wird mit einer Lektüre belohnt, die lange nachwirkt.

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Personen: St Aubyn, Edward Herzke, Ingo