Kleinstadtdramen im Großformat: ein Sommer der Schicksalsschläge, des Umgangs mit Schuld und Geheimnissen und des Erwachsenwerdens. (DR) Sommer 1961 in der amerikanischen Kleinstadt New Bremen/Minnesota: Der methodistische Pfarrer Nathan Drum lebt dort mit seiner Frau und seinen drei Kindern, dem 13-jährigen Frank, seinem etwas jüngeren Bruder und der älteren musikalischen Schwester Ariel, die vorhat, in New York Musik zu studieren. Die Mutter, selbst sehr musikalisch, geht ganz in der Förderung ihrer Tochter auf, während der Vater drei Gemeinden gleichzeitig betreut. Ursprünglich wollte er Rechtsanwalt werden, aber nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg hat er diesen Plan aufgegeben. Er ist - wie etliche andere Männer der Kleinstadt - vom Krieg traumatisiert, auch wenn er und die anderen versuchen, ihre gesellschaftlichen Rollen bestmöglich zu erfüllen. Sein Halt besteht vor allem in der Religion und im damit verbundenen sozialen Engagement. Aus der Perspektive des Dreizehnjährigen wird nun erzählt, wie eine Häufung von Todesfällen (Unfall, Mord, Selbstmord) das Beziehungsgefüge der Kleinstadt durcheinanderbringt und alte Verwundungen und unbewältigte Konflikte zutage fördert. Auch Franks Familie ist davon betroffen und die Jugendlichen erleben, wie schwer sich die Erwachsenen damit tun. Rassismus und Diskriminierung von der Norm Abweichender führen überdies zu fatalen Entscheidungen. - Trotz aller Tragik kein düsteres Buch, sondern ein beeindruckendes Beispiel großer Literatur, die sich mit den wichtigen Fragen des Lebens und Zusammenlebens auseinandersetzt. Dringend zur Lektüre empfohlen.

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Personen: Krueger, William Kent