Vom Ursprung und der Entwicklung der Weihnachtskrippe in kulturhistorischem Kontext. (PR) Die erste Hälfte dieses überschaubaren Buches befasst sich mit theologischen, philosophischen und biblischen Fragestellungen zur Entstehung des Weihnachtsfestes. Dem Text ist allerdings bald anzumerken, dass der Autor keinen theologischen Hintergrund hat. Er verliert sich in Details, die zwar religionswissenschaftlich interessant sind, aber in dieser Ausführlichkeit in diesem Buch fehl am Platz wirken. Auch tragen sie wenig zum Verständnis des Weihnachtsfestes bei. Zudem fällt auf, dass sich die angegebene Sekundärliteratur, außer einem Titel von Kardinal Lehmann, größtenteils aus Tageszeitungs-Artikeln zusammensetzt. Ganz entbehrlich ist das Kapitel "Ikonen statt Krippen": Hier handelt es sich um Ausführungen zu verschiedenen Bildmotiven. Das Thema "Ikonen" wird zwar gestreift, speziell über die Weihnachtsikone aber kein Wort geschrieben. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der abendländischen Krippenkultur, die - im Wesentlichen ausgehend von Neapel - prägend für viele Krippenlandschaften wurde. Ein zweiter Akzent liegt auf der Krippenlandschaft des bayrisch-österreichischen Raumes. Hier ist zwar ein interessanter Überblick gelungen, doch finden sich immer wieder Fehler. Auf Seite 70 ist etwa zu lesen: Am Fest der Erscheinung des Herrn, dem 6. Januar, geht es in der Orthodoxie ausschließlich um die Taufe Jesu; die Anbetung der Weisen ist Thema der Liturgie vom 25. Dezember. Dazu gesellen sich weitere Ungenauigkeiten. Zur gewinnbringenden Lektüre bedarf es viel Hintergrundwissen und den Willen zur differenzierten Auseinandersetzung, daher ist das Buch für interessierte Laien nicht die erste Wahl.

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Personen: Bergdolt, Klaus