Die amerikanische Autorin Ellen Feldman hat hier um die tragische Gestalt der jungen Jüdin Anne Frank eine eigene Geschichte entworfen. Dass in die Handlung die Liebe eines jungen Mannes zu Anne eine Rolle spielt, ist naheliegend. Der Name dieses Mannes, Peter van Pelz, ist einem Totenschein entnommen - drei Tage vor der Befreiung des Lagers Mauthausen ist er gestorben. Zu Anne spricht er von einer Zukunft in den USA, dort wurde eskeine Unterschiede zwischen Ariern und Juden geben. Leider muss er erfahren, dass bereits bei der Einreise in die USA der Kontrolloffizier seine verächtliche Meinung über die jüdischen Emigranten kundtut. Peter vanPelz hat in New York Glück: Er heiratet eine jüdische Frau, die ihm drei Kinder schenkt. Plötzlich verliert er seine Stimme. Der behandelnde Arzt weckt durch seine intimen Fragen die schrecklichen Erinnerungen an die Gräueltaten im KZ auf, die er bereits verdrängt hatte. Der Roman zeigt, dass die Erinnerungen an schlimme Erlebnisse immer im Unterbewusstsein schlummern und plötzlich an die Oberfläche dringen können. Das Schicksal der Anne Frank, die 1944 in die Hände der SS-Schergen fällt, ist der rote Faden in diesem beeindruckenden, bedrückenden Roman. Hans Peter Kauder

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Personen: Feldman, Ellen