Missgeschicke, Fehleinschätzungen und Rückschläge bei Forschungsprojekten können zu bedeutenden Erfindungen führen, zeigt dieses bunt bebilderte Sachbuch. (ab 8) (JE) Kindern die Angst davor zu nehmen, Fehler zu machen, ist ein wichtiges Ziel heutiger Pädagogik geworden. Mit diesem aus dem Spanischen übersetzten und überreich bebilderten Buch wird der Fehler geradezu als Grundprinzip für Innovation präsentiert. Chronologisch geordnet sind sowohl Küchenrezepte wie Forschungsergebnisse aus Physik und Chemie Inhalt dieses bunten MINT-Teasers. Das Aroma der ins Feuer entsorgten ungenießbaren Kaffeebohnen in Äthiopien vor 1400 Jahren macht den Anfang als Zufallsentdeckung eines Welterfolgs. Am Ende steht die Kartierung der Meeresströmungen in den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts nach dem Bersten eines Hochseecontainers, der Plastikenten geladen hatte. Immer werden die Forscher*innen namentlich genannt und gewürdigt, nicht immer wird ihre Vorgangsweise oder das Endprodukt einfach genug erklärt. Aber nicht alles ist so alltäglich wie Feuerwerkskörper oder Kartoffelchips und wenn für die Erklärung von Röntgenstrahlen und Radioaktivität nur je eine Doppelseite zur Verfügung steht und der Bildanteil überproportional für die Vermittlung eingesetzt wird, muss man Abstriche hinnehmen. Jedenfalls gelingt es diesem schön illustrierten Buch über Wissenschaftsgeschichte hervorragend für eine andere Fehlerkultur einzutreten, und wird bestimmt einigen jungen Leser*innen Lust darauf machen, genauer nachzuforschen.

---

Personen: Romero Marino, Soledad Galbany, Montse Bachhausen, Ursula