Die Geschichte der jüdischen Familie Meyer aus Krefeld beginnt in den glücklichen 1920er-Jahren und endet mit der Katastrophe der Pogromnacht am 9. November 1938. Im Mittelpunkt steht der aufgeweckte "Backfisch" Ruth, die alle Veränderungen sensibel registriert. "Seidenstadt-Saga", Band 1.
Die erfolgreiche Autorin umfangreicher, auf realen Lebensgeschichten beruhender Familiensagas hat kurz nach der "Ostpreussen-Saga" (ID-A 14/17, 48/17 und 33/18) bereits eine neue große, wiederum auf drei Bände angelegte, Familiengeschichte begonnen. Detailreich, zu Beginn manches mal etwas zu weitschweifig, wird das Schicksal der jüdischen Familie Meyer, die es im Krefeld der 1920er-Jahre zu Wohlstand und Ansehen gebracht hat, erzählt. Im Mittelpunkt steht Ruth, ein aufgewecktes, neugieriges und intelligentes Mädchen, das zu Beginn der faschistischen Diktatur gerade in die Pubertät kommt und die zunächst schleichenden, dann immer sichtbarer werdenden Verschlechterungen ihrer Lebensverhältnisse sensibel beobachtet und registriert. Ruth erlebt die Ratlosigkeit ihrer Familie und Nachbarn und diskutiert über deren immer geringer werdende Chancen zur Auswanderung mit. Die Novemberpogrome 1938 erzwingen schließlich eine Entscheidung. Wieder ein historisch exakter, lebensvoller, gut zu lesender Roman, der breit empfohlen werden kann.
Serie / Reihe: Seidenstadt-Saga 1
Personen: Renk, Ulrike
Renk, Ulrike:
Jahre aus Seide : das Schicksal einer Familie : Roman / Ulrike Renk. - 1. Auflage. - Berlin : Aufbau Taschenbuch, 2018. - 563 Seiten ; 21 cm. - (Seidenstadt-Saga; 1)
ISBN 978-3-7466-3441-8 kt. : EUR 12.99
R 11 - Signatur: R 11 Ren - Belletristik Kind