Aus dem Leben eines Außenseiters. (DR) Aussteigen kann man nicht nur aus einem Leben in Hektik und Stress. Denn davon kann beim vornamenslosen Helden dieses Romans keine Rede sein. Seine Arbeit bei der Post hat er als Ferialpraktikant begonnen. Während seines Studiums hat er in einem Jahr dieAnmeldefrist versäumt, so ist er als ungelernte Kraft geblieben. Seine sozialen Kontakte beschränken sich auf die Pflichtbesuche bei seinen Eltern, zu Frauen konnte er nie Nähe herstellen oder eine Beziehung aufbauen. Sein anspruchsloses Dasein gerät aus den Fugen, als er aus arbeitsmarkttechnischen Gründen zur Verhinderung weiterer Kündigungen im Betrieb wegen seiner fehlenden internen Qualifikation entlassen wird. Er ist der "normalen" Welt nicht gewachsen und als letzten Akt des Rückzuges aus der Gesellschaft demontiert er seinen Briefkasten. Herr Jensen flüchtetsich ins Nichts. Das groteske und im Grunde dramatische Leben eines Sonderlings wird ironisch und dennoch mit subtiler Heiterkeit erzählt. HerrJensen deckt die soziale Problematik des Fernsehens und Konsumwahns, die Frustrationen der Arbeitslosigkeit und die Unfähigkeit innerhalb der Gesellschaft miteinander zu leben, unbeirrbar auf und das treibt ihn immer weiter in die Isolation und Vereinsamung. Er steigt aus dieser Gesellschaftaus, indem er sich ihr Schritt für Schritt verweigert. Nicht zu schwere Lektüre mit Denkanstößen, erfrischenderweise ohne moralisches Pathos. *bn*Sabine Huber

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Personen: Hein, Jakob