Ein Anschlag auf ein Einkaufszentrum, eine alte Sünde eines pensionierten MI5 Mitarbeiters, eine Fährte, die nach Frankreich führt – Hochspannung im Agentenmilieu. (DR) Ein Anschlag auf ein Londoner Einkaufszentrum mit über vierzig vorwiegend jugendlichen Todesopfern sorgt für Aufregung in der Politik, den Medien und vor allem im Secret Service. Wovon im Slough House allerdings wenig zu spüren ist. In dieser völlig heruntergekommenen Zweigstelle des MI5 sitzen jene Mitarbeiter*innen, die sich als Versager oder Problemfälle erwiesen haben, vor veralteten Computern ihre Zeit ab. Sie werden Slow Horses genannt und von den Kolleg*innen im Geheimdienst so wenig ernst genommen wie ihr Chef Jackson Lamb, der weder durch Höflichkeit noch übermäßige Körperhygiene auffällt. Als dann auch noch einer der Mitarbeiter des Slough House tot im Badezimmer seines Großvaters liegt, eines ehemals hochrangigen Secret Service Mannes, der an Demenz leidet, wähnt man sich weniger in einem Agententhriller als in einer Parodie auf einen solchen. Aber auch der vierte Fall der Jackson-Lamb-Serie ist tatsächlich ein hochkarätiger Spannungsroman, durchdacht geplottet und inszeniert, sprachlich schnörkellos, aber ausgefeilt umgesetzt, durchzogen von Witz und einem zynischen Blick auf die Apparate der Macht in Politik und Verwaltung. Zwar schont der Autor seine Slow Horses keinesfalls, dass seine Sympathien aber eher bei ihnen liegen und nicht beim System, das sie ausgespuckt hat, bleibt immer klar. Für alle Bestände empfohlen!

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Serie / Reihe: Jackson Lamb 4

Personen: Herron, Mick Schäfer, Stefanie