"'Dry' handelt vom Trinken und Aufhören. Koschmieder (Jahrgang 1972) hat trotz Schicksalsschlägen - nach dem Krebstod ihres Mannes zog sie die Kinder allein groß - als Autorin, Übersetzerin und Literaturagentin Karriere gemacht. Heimlicher Verbündeter im privaten und beruflichen Alltag war stets der Alkohol. Ende 40 gerät sie in eine Krise und geht in eine Klinik. Ihren autofiktionalen Roman versteht sie explizit nicht als Memoir oder Sachbuch. K. begibt sich auf Spurensuche nach den Quellen ihrer Sucht. In drei Teilen prüft sie die eigene Rolle als Mutter, Geliebte und Tochter (I. Versuch, eine Sonnenfinsternis zu fotografieren; II. My Fair Lady; III. Dry). Ihre Analyse reicht bis in die Kindheit der 1980er-Jahren zurück, greift familiäre und berufliche Stationen seit den 1990ern auf und protokolliert in loser Folge die Tage in der Klinik im Jahr 2020. Ein radikal ehrliches und unter die Haut gehendes Buch, das durch seine poetische Kraft, Gedankentiefe und Mut beeindruckt" (J. Roidnerzum Buch, 2022). Die Autorin liest selbst, ungeschult, zu eilig, aber authentisch.

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Personen: Koschmieder, Christine

Schlagwörter: Sucht