Das überaus bemerkenswerte Debüt erscheint parallel auch als Hörbuch. Die komplexe und vielstimmige Erzählung, die zwischen Thriller, Horror und Familiengeschichte changiert, zitiert intelligent die Genres und reflektiert scharfsinnig den Zeitgeist. Philipp und sein Großonkel Richard Korff geraten in die Machenschaften einer okkulten Sekte, die vermittels kranken und missgestalteten Menschen den Kontakt zu höheren Mächten aufnehmen will. Schon bald ist nicht mehr klar, wer welche Rolle spielt. Der Sprecher scheint am Anfang noch etwas zu neutral, entpuppt sich dann aber schnell als meisterhafter Interpret des vielschichtigen Personals. Hier vor allem aber der männlichen Protagonisten, die weiblichen geraten manchmal etwas klischeehaft. Die Perspektivenwechsel der Erzählerstimme moduliert er so gekonnt, dass der Mehrwert des Hörbuchs gegenüber der gedruckten Ausgabe sehr deutlich ist. Die Unübersichtlichkeit der Personen zumal am Anfang hätte man durch eine stimmlich deutlichere Abgrenzung der Szenen und Settings abmildern können. Insgesamt aber eine kongeniale Umsetzung.
Personen: Mumot, AndrÚ
Mumot, AndrÚ:
Muttertag: bearbeitete Lesefassung
Köln: Lübbe Audio. 2016
Buch