Kolbe, Karolin
17 Briefe Oder Der Tag, an dem ich verschwinden wollte
Buch

Zwischen zwei Jugendlichen ergibt sich ein zufälliger anonymer Briefwechsel, der beiden hilft, ihre Probleme anzugehen.


Rezension

Zu Hause ein tyrannischer Vater, in der Schule von allen links liegen gelassen - Line, die unter Zwangsvorstellungen leidet, möchte weglaufen und schreibt einen Abschiedsbrief, den sie am Bachufer versteckt. Anton, der sportlich und beliebt ist und sich im Stillen große Sorgen um seine magersüchtige Schwester macht, antwortet ihr und beide können sich anonym über ihre Nöte und Schwierigkeiten in aller Offenheit und Ehrlichkeit austauschen. Dies gibt ihnen den Mut Veränderungen zu wagen und anders auf ihre Familien, ihre Freunde und aufeinander zuzugehen. Karolin Kolbe zeichnet einfühlsam nach, wie Line und Anton sich leise und behutsam voreinander öffnen, ihre Probleme in Worte zu fassen beginnen, Verständnis füreinander entwickeln und ausdrücken und sich in ihrer Identitätsfindung unterstützen. Weitere Protagonisten, wie z.B. Antons selbstverliebte Freundin Nadine, sind leider eher holzschnittartig geraten, ebenso ist das angedeutete Happy End zu einfach und wirkt gezwungen.

Ein Buch über Selbstfindung und den Mut, zu sich selbst zu stehen, ehrlich und authentisch zu sein und nicht einfach mitzumachen, was alle tun und was gerade angesagt ist.

Rezensent: Anne Rank


Personen: Kolbe, Karolin

Schlagwörter: Freundschaft Außenseiter Erwachsenwerden Vorurteile

Kolbe, Karolin:
17 Briefe : Oder Der Tag, an dem ich verschwinden wollte / Karolin Kolbe. - Stuttgart : Planet Girl, 2015. - 185 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-522-50452-2 kt. : EUR 9.99

Zugangsnummer: 2014/1983
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch