Facettenreiche Sammlung philosophischer Beiträge von Vertretern verschiedener Fachrichtungen.
Rezension
Philosophen und Germanisten erklären u. a. die Glückstheorien der Antike (Aristoteles, Epikur, Stoa), die Lebenskunst nach Nietzsche und die Abkehr von Kants Vernunftmoral. Ethik und Lebenskunst werden als komplementäre Handlungsweisen gesehen. Visionen von Marcuse treffen auch heute noch den Nerv der Zeit. "Antiphilosoph" Stirner und "Weltverächter" Cioran sind weitere Wiederentdeckungen. - Naturwissenschaftler vermuten eine genetische Determinierung des Glücksempfindens, untersuchen das Phänomen "Pech" und geben eine (schwarz)humorige Anleitung zum "Unglücklichsein". - Die Theologin verlagert nicht das Glück ins Jenseits, sondern erdet es als "Ernst des Lebens". - Reinhold Messner und ein Sternekoch kommen zu Wort und ein Interview mit Professor Bien ergibt als Fazit "Glück ist nicht das Ziel, sondern der Lohn". - Das Werk ist gut lesbar durch die jedem Beitrag vorangestellte halbseitige Einführung und die Anmerkungen und Literaturverweise am Schluss, sowie die Untertitelung der Seiten.
Es ist anregend für nachdenkliche und an geistiger Beweglichkeit interessierte - auch ältere - Leser. Für Diskussionen geeignet und zur Einstellung empfohlen.Rezensent: Ingrid Schendel
18 Antworten auf die Frage nach dem Glück : Ein philosophischer Streifzug / Siegfried Reusch [Hrsg.]. - 1. Aufl. - Stuttgart : Hirzel, 2011. - 232 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7776-2143-2 geb. : EUR 19.90
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Buch