Coady, Lynn
Abgeschrieben Roman
Buch

Der Roman widmet sich dem Unterschied zwischen einem Stereotypen und dessen realer Entsprechung, den Unterschied zwischen Schein und Sein.


Rezension

Gordon Rankin, Anfang vierzig, Lehrer in einer kanadischen Kleinstadt kann es kaum fassen: Adam, sein Freund und Vertrauter aus Collegetagen hat ohne sein Wissen einen Roman über ihn veröffentlicht. Um seiner Wut und seinem Entsetzen über die schematische Darstellung seiner Person und den Vertrauensbruch Herr zu werden, wendet er sich in E-Mail-Monologen an Adam. Dabei läßt er keinen Zweifel daran, dass er als Jugendlicher, genannt Rank, alles andere als ein braver Junge war; groß gewachsen, muskulös, latent und offen agressiv war er allen gängigen Arten von Vergnügungen sehr zugetan. Rank stellt sich auf diese Weise den Geistern seiner Vergangenheit, die zum Teil bis in seine Gegenwart nachwirken und rechnet so nicht nur mit Adam, sondern mit allen, die jemals glaubten, ihn besser zu kennen als er sich selbst, ab, sodass ein grandios tiefgründiges Lebensporträt entsteht.

Ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite fesselt, das trotz des ernsten Themas nie den Humor verliert und sprachlich genial geschrieben ist, sei jeder LeserIn sehr empfohlen.

Rezensent: Simone Kiefer


Personen: Coady, Lynn

Schlagwörter: Familie Freundschaft Jugend Gewalt

Coady, Lynn:
Abgeschrieben : Roman / Lynn Coady. Dt. von Clara Drechsler u. Harald Hellmann. - Zürich : Kein & Aber, 2012. - 398 S. ; 19 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-0369-5643-5 geb. : EUR 22.90

Zugangsnummer: 0003/0929
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch