Kálnokys Suche nach der Seele seiner Familie ist Recherche nach seiner adligen Familie und fiktive Erzählung zugleich.
Rezension
Der in München geborene, in Deutschland aufgewachsene Kálnoky entstammt einem alten, siebenbürgischen Geschlecht. Er ist ungarischer und amerikanischer Staatsbürger und entdeckte als Journalist auf der Suche nach den Wurzeln seiner Familie, dass man "die Heimat im Herzen" trägt. Er studierte Politik und Geschichte und arbeitete als Nachrichtenredakteur für "Die Welt". Der Südosteuropa-Korrespondent wurde gleichsam auf sein "Ahnenland" gestoßen. Seine verschlungene Heimatsuche durch mehrere Jahrhunderte erweckte zugleich mitteleuropäische Geschichte zum Leben. Die Schwierigkeit der Lektüre des umfangreichen Erzählwerks besteht in der Fülle der nicht chronologisch sondern assoziativ erzählten Familien- und Völkergeschichte. Sie ist spannungsreich eingebunden in den Verlauf der europäischen Auseinandersetzungen bis heute. Das glänzend erzählte Panorama der Familiensaga hat durch den Bezug zur Geschichte des Großvaters Hugo des Erzählers und den umstrittenen Besitz des siebenbürgischen Schlosses von Köröspatak - zuletzt von den Kommunisten enteignet - den Leser sehr unmittelbar berührende Züge.
Eine verschlungene Heimatsuche - und ein opulentes Panorama mitteleuropäischer Geschichte.Rezensent: Klaus Stiebert
Personen: Kálnoky, Boris
Kálnoky, Boris:
Ahnenland : oder die Suche nach der Seele meiner Familie / Boris Kálnoky. - 1. Aufl. - München : Droemer, 2011. - 487 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-426-27465-1 geb. : EUR 22.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Kal - Buch