Ani, Friedrich
All die unbewohnten Zimmer Roman
Buch

Ein Kriminalroman, mehr noch ein Roman, der sich in Menschen hineinfühlt und die Dunkelheiten der Gesellschaft ausleuchtet.


Rezension

Friedrich Ani versammelt seine vier Ermittler, Polonius Fischer, Tabor Süden, Jakob Franck und Fariza Sasri, um den gewaltsamen Tod zweier Menschen in München aufzuklären. Der Roman spielt mitten in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Problemen: Populismus, Flüchtlinge, Erfolgsdruck, soziale Fragmentierung. Der Titel nimmt die Unbehaustheit und Heimatlosigkeit auf. Ani kreuzt Religion in die Handlung ein. Was ist gut und böse, was ist wahr und falsch, was sagt das Gewissen? Er streift das Schicksal als Zufall und die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen. Ani macht es Leser*innen nicht leicht. Sein Roman ist keine leichte Kost. Er ist wie die Gegenwart: kompliziert, vielfach erzählerisch gebrochen. Die Akteure tragen ihre Verwundungen mit sich, die sie zweifeln lassen, motivieren oder einfach in einen Abgrund sinken lassen.

Der Roman ist anspruchsvoll und fordert Liebhaber des Genres, Literaturbeflissene, Zeitgeist-Versteher heraus. Es ist keine Nebenbei-Lektüre.

Rezensent: Martin Schulz


Personen: Ani, Friedrich

Schlagwörter: Krimi Schuld Gerechtigkeit Wahrheit

Ani, Friedrich:
All die unbewohnten Zimmer : Roman / Friedrich Ani. - Berlin : Suhrkamp, 2019. - 494 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-42850-4 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/7691
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ani - Buch