Bokowski, Paul
Alleine ist man weniger zusammen
Buch

Absurde Szenen aus dem Berliner Alltag.


Rezension

Der in Berlin lebende Autor präsentiert in 32 zwischen 2 und 10 Seiten langen Texten ein vielfältiges Bild vom Leben in Deutschlands Hauptstadt. In æAnruf bei der Polizeiæ etwa geht es um ein in einer Küche auftauchendes Küken, das einen Großstadtbewohner und einen Polizisten zu mal mehr, mal weniger makabren Vorschlägen zur Beseitigung des Problems animiert. In æVon einem, der auszog das Fürchten zu lernenæ terrorisiert eine Katze ihren zeitweisen Aufpasser. In æDie neue Waschmaschineæ macht sich ein Haushaltsgerät selbstständig. æUrban Balconingæ zeigt die Gefahren begrünter Balkone. æSend in the Klausæ erzählt von der Begegnung eines Geistheilers mit einem urbanen Homosexuellen. Düster ist die Zukunftsvision von æDer Letzte macht das Licht ausæ. Die kurzen witzigen Texte wirken v.a. durch ihren lakonischen Stil, mit dem der Einbruch des Wunderlichen in den Alltag beschrieben wird. Weder wird das Geschehen kommentiert, noch gibt es ein Happy End. Die Absurdität scheint so ein fester Bestandteil der Realität. Die Texte wirken wohl am besten vorgetragen.

Die perfekte Lektüre für kürzere Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Breit empfohlen.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Bokowski, Paul

Schlagwörter: Alltag Berlin Kurzgeschichten Absurdität

Bokowski, Paul:
Alleine ist man weniger zusammen / Paul Bokowski. - München : Manhattan, 2015. - 156 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-442-54757-9 kt. : EUR 12.99

Zugangsnummer: 2014/1964
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch