Veyne, Paul
Als unsere Welt christlich wurde (312 - 394) Aufstieg einer Sekte zur Weltmacht
Buch

Das Ende der Urchristentums: seine Geschichte und seine Aktualität für unsere Epoche.


Rezension

Ohne die aufrichtige und überzeugte Bekehrung des Kaisers Konstantin am 28. Oktober 312, am Vorabend der Schlacht an der Milvischen Brücke gegen Massenzius, wäre unser Europa nicht christlich geworden und das Christentum wäre eine kleine Sekte wie eine der anderen in der Geschichte gewesen. Diese These wird mit großer Leidenschaft und Gelehrsamkeit von dem französischen Althistoriker, Paul Veyne, ehemaliger Marxist, Freund von Michel Foucault, in seinem Buch vertreten. Indem er den Übergang vom Urchristentum zur Weltreligion untersucht, gibt der Autor gleichzeitig Anlass, unsere aktuelle Kultur zu bedenken. Viele andere Fragen werden ferner in diesem Buch aufgeworfen: das Wesen des religiösen Gefühls, die Unterschiede zwischen christlichem und heidnischem Antijudaismus, der Zusammenhang zwischen Herrschaft und Avantgardismus und die - unserem Autor nach - fiktiven christlichen Wurzeln des demokratischen Europas.

Ein antikonformistisches und leidenschaftliches Buch, das sich wie ein Roman lesen lässt und ins rechte Licht rückt, wie die Kategorie des Unerwarteten eine entscheidende Rolle in der Deutung der Geschichte spielt.

Rezensent: Alberto Bonchino


Personen: Veyne, Paul

Schlagwörter: Kirchengeschichte Urchristentum

Veyne, Paul:
Als unsere Welt christlich wurde (312 - 394) : Aufstieg einer Sekte zur Weltmacht / Paul Veyne. Dt. von Matthias Grässlin. - 1. Aufl. - München : Beck, 2008. - 222 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-406-57064-3 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/3988
Kirchengeschichte, Theologiegeschichte - Buch