Identitätssuche in der zweiten Lebenshälfte. Gelungene, liebevoll-(selbst-) ironische Darstellung über die Identitätsfindung in der "Phase des Alterns".
Rezension
Die Autorin, Gesellschaftskolumnistin der Berliner "taz", zuständig für sozialpolitische Themen, Arbeitswelt, Glückssuche etc. präsentiert einen Streifzug durch gedankliche, biologische sowie psychische Veränderungen, einhergehend mit dem Eintritt in das fünfte Jahrzehnt, dem spannenden dabei unausweichlichen "Experiment des Älterwerdens". Mit äußerst realistischer Wahrnehmung, gibt die Ich-Erzählerin Einblick in die "verzweifelten", teilweise skurrilen Versuche der Elterngeneration, nach dem Auszug der Sprösslinge in die vermeintliche Selbtständigkeit, dem eigenen Alltag eine neue Struktur mit sinnfüllendem Auftrag zu geben. So lässt man sich z.B auf "Partnersuche via Internet" ein, bucht Wellness-Wochenenden oder veranstaltet Nostalgie-Parties zu mit vertrauten Freunden und romantischen Erinnerungen. Auf diese Weise hofft man, auf diesem neuen Terrain, Depressionen oder anderen Gefühlsbewegungen gestärkt begegnen zu können, sich aufgehoben zu fühlen in einem Zirkel ebenfalls "Betroffener".
Nachvollziehbar, humorvoll, nachdenklich. Lesenswerte, willkommene Unterhaltung. Bestens geeignet für alle (Patienten-)Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Dribbusch, Barbara
Dribbusch, Barbara:
Älter werden ist viel schöner, als Sie vorhin in der Umkleidekabine noch dachten : Neues aus der Lebensmitte / Barbara Dribbusch. - München : Mosaik, 2012. - 239 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-39223-0 geb. : EUR 17.99
Lebenssituationen und Lebensfragen - Buch