Hentschel, Gerhard
Arbeiterroman
Buch

Martin Schlossers Versuche, von der Schriftstellerei zu leben, sind nur von mäßigem Erfolg gekrönt. 7. Band der Martin-Schlosser-Chronik.


Rezension

Nach Kindheits-, Jugend-, Liebes-, Abenteuer-, Bildungs- und Künstlerroman (letzter Titel hier nicht besprochen) beschreibt Henschel in Band 7 seiner stark autobiographisch geprägten Romanreihe über Martin Schlosser nun dessen berufliche und familiäre Ent- und Verwicklungen in Oldenburg, Meppen und Jever zwischen 1988 und 1990. Der mittlerweile 25jährige verdient zunächst als Hilfsarbeiter, später in einer Disco seinen kärglichen Lebensunterhalt. Sein Geld gibt er vorzugsweise für Bücher und Schallplatten aus. Seine satirischen Texte finden bei den Verlagen selten Anklang. Der Selbstmord seines Cousins und der Krebstod seiner Mutter nehmen ihn sehr mit. Als ihn dann auch noch seine Freundin Andrea verlässt, muss er sein Leben neu ordnen. Und im Hintergrund findet große Weltpolitik (Mauerfall) statt und schlägt Wellen bis in die norddeutsche Provinz. Wie in den Vorgängerbänden schreibt der Autor lakonisch, leicht und witzig, in kleinteiligen Szenenfolgen über die kleinen und großen Geschehnisse im Leben seines Helden. Der Roman kann auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.

Ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der besonders dort empfohlen wird, wo die vorherigen Bände gut angenommen wurden.

Rezensent: Wolfgang Vetter


Personen: Hentschel, Gerhard

Schlagwörter: Familie Deutschland

Hentschel, Gerhard:
Arbeiterroman / Gerhard Hentschel. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2017. - 527 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-455-40575-0 geb. : EUR 25.00

Zugangsnummer: 2014/4442
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Hen - Buch