Mora, Terézia
Auf dem Seil Roman
Buch

Wie denkt ein Mensch, der nichts mehr erwartet und dennoch liebt? Wie schreibt man das nieder und wie liest es sich?


Rezension

Darius Kopps Frau Flora hat sich das Leben genommen. Seine große Liebe. Er war ihr nicht gewachsen. Wer "Das Ungeheuer" gelesen hat, weiß um eine Verzweiflung, die kaum zu beschreiben ist. Jetzt stöbern wir den übergewichtigen Normalo in Sizilien auf, wohin es ihn getrieben hat, dort ist er gestrandet. Und nun? Zuerst fährt er Touristen, später bäckt er Pizza. Dann taucht sein altes Leben auf. Seine Schwester besucht die Insel und findet ihn. Später eine Nichte namens Lorelei, mit 17 schwanger, weder bei der Mutter noch bei ihrem Erzeuger erwünscht, die nun bei ihm Unterschlupf sucht. Wie nebenbei ist Darius ein warmer Mensch, der sie nicht abweist, der sie behütet, obwohl er seit seinem Scheitern mit Flora gar nicht weiß, wie das geht: jemand beschützen, erst recht: jemand lieb haben. Alles sträubt sich dagegen. Aber was soll man machen? Er wird sie nach Berlin begleiten. Es wird allerhand Turbulenzen geben. Immer sind wir in seinem Kopf, manchmal in seinem Herzen, lesen mit. Toll!

Bestens geeignet für Literaturkreise und Gottesdienste, auch in Glaubenskursen für Erwachsene (Was ist Leben?).

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Mora, Terezia

Schlagwörter: Kind Armut Beziehung Sinn

Mora, Terézia:
Auf dem Seil : Roman / Terézia Mora. - München : Luchterhand, 2019. - 359 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87497-5 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2014/8475
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mor - Buch