Dowsell, Paul
Ausländer
Buch

Der 14jährige Peter, als Kind deutscher Eltern in Polen aufgewachsen, kommt als sog. 'Volksdeutscher' 1941 nach Berlin.


Rezension

Die Berliner Familie Kaltenbach, dem Nazi-Regime treu ergeben, erklärt sich bereit den 14jährigen Peter bei sich aufzunehmen. Peter, der bislang nur das polnische Waisenhaus kennt, in dem er aufgewachsen ist, erlebt das Dritte Reich aus einer Außen- und Innenperspektive zugleich: So macht ihm die Familie sehr schnell klar, dass er trotz oder wegen seiner polnisch-deutschen Herkunft immer ein Fremdkörper bleiben wird, während Peter sich zunächst vor allem nach Zugehörigkeit sehnt. Dann jedoch lernt er das Mädchen Anna kennen, die ihm endgültig die Augen über das Regime öffnet. Gemeinsam mit ihr beginnt Peter sich im Widerstand und für verfolgte Juden zu engagieren. Sehr bald jedoch ist ihnen die Polizei auf der Spur und es bleibt nur die Flucht. Was als Erzählung über ein individuelles Schicksal beginnt, wandelt sich leider allzu schnell zu einer reinen Abfolge von historischen Ereignissen. Das Interesse an den Akteuren bleibt dabei trotz der dramatischen Ereignisse bald auf der Strecke.

Vor allem aufgrund ihrer Eindimensionalität vermag es die Erzählung leider nur sehr bedingt, das Potenzial auszuschöpfen, das der an sich interessanten Konstellation zugrundeliegt.

Rezensent: Gabriele von Glasenapp


Personen: Dowsell, Paul

Schlagwörter: Nationalsozialismus Widerstand Waisenkind Volksdeutsche

Dowsell, Paul:
Ausländer / Paul Dowsell. Dt. von Katharina Förs u. Bernhard Jendricke. - Köln : Baumhaus, 2012. - 351 S. ; 23 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8339-0125-6 geb. : EUR 14.99

Zugangsnummer: 0003/0578
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch