Leeuw, Jan de
Babel
Buch

Dystopischer Jugendroman über eine in sich zerrissene Welt und ihre Schattenseiten.


Rezension

Die Teenagerin Naomi ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen. Doch nun tritt sie einen Job im Turm von Babel an - Abraham Babel ist der mächtigste Mann in dieser Welt, die auf Geld und Macht beruht. Seine Tochter Alice wohnt seit einem Anschlag auf die Familie isoliert oben im Hochhaus, im Haus herrscht eine strenge Hierarchie. Durch eine mutige Tat wird Naomi auf höchste Ebene befördert und freundet sich mit Alice an. Oder doch nicht? Naomi, so erfährt man erst spät, ist die Tochter der Person, die den Selbstmordanschlag auf die Babels verübt hat. Die Informationsvergabe geschieht in de Leeuws langem Roman sehr bruchstückhaft. Die Themenvielfalt tut der ambitionierten Story nicht gut: Viele unklar bleibende religiöse und religionskritische Anspielungen, Kapitalismuskritik, Coming of Age und Liebe überfrachten die Geschichte bis zu ihrem wirren, unzufriedenstellenden Ende. Erzählerische Finesse und Versagen der Handlungsstruktur stehen sich unversöhnlich gegenüber.

So viel Potential zu verschenken, ist eine Kunst: De Leeuws Jugendroman ist sprachlich für LeserInnen ab 15 geeignet, wird aber inhaltlich auch bei Älteren für Verwirrung sorgen.

Rezensent: Marcel Lorenz


Personen: Leeuw, Jan de

Schlagwörter: Religion Gesellschaft Dystopie

Leeuw, Jan de:
Babel / Jan de Leeuw. Dt. von Rolf Erdorf. - Stuttgart : Freies Geistesleben, 2018. - 436 S. ; 22 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-7725-2278-9 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/6741
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Lee - Buch