Die autobiografische Erzählung einer jungen Frau, die als Mormonin aufwuchs, und ihr Prozess der inneren Befreiung.
Rezension
Tara Westover, 32, erzählt von Kindheit und Jugend innerhalb ihrer vom Vater beherrschten Familie. Auch wenn das unterschwellig zentrale Thema das Mormonentum ist, ist es kein Buch über diese Religionsgemeinschaft, sondern über sie selbst und ihre (elterliche) Familie. Sie erzählt die Geschichte einer scheinbar unbeschwerten Kindheit in Einklang mit der Natur, geprägt von der nie in Frage gestellten Allmacht des Vaters mit den strengen Gesetzen eines fundamentalistischen Mormonen. Ausgeschlossen aus jeder normalen Gemeinschaft, fern jeder Freundschaft und ohne jede Bildung (der Titel des Originals lautet "Educated") beginnt sie ihr Außenseitertum zu spüren und findet mit zunehmendem Alter die innere Kraft, sich zu befreien und sich auf das College vorzubereiten. Die Geschichte eines schmerzreichen Prozesses der Selbstfindung und Befreiung aus den Klauen einer unbarmherzigen Religion, die man an manchen Stellen durch die extreme Sachlichkeit der Schilderung kaum ertragen kann und mag.
Als Diskussionsgrundlage und zur Auseinandersetzung mit Religion und Gesellschaftsbildern, mit Abnabelungsprozessen und Bewusstseinsentwicklung. Nur für anspruchsvolle Leser.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Westover, Tara
Westover, Tara:
Befreit : Wie Bildung mir die Welt erschloss / Tara Westover. Dt. von Eike Schönfeld. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 443 S. ; 21 cm. - Aus d. amerikan. Engl.
ISBN 978-3-462-05012-7 geb. : EUR 23.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Wes - Buch