Ausgewählte Interviews aus verschiedenen Zeitepochen geben ein lebendiges Porträt des kürzlich verstorbenen Humoristen.
Rezension
Loriot alias Vicco von Bülow hat sich mit Sätzen wie "Auf den Hund gekommen" und "Die Ente bleibt draußen" in die Herzen der Deutschen eingeprägt. Zwischen 1968 und 2009 wurde er für verschiedene Zeitschriften zu unterschiedlichen Themen befragt. Loriot selbst beschreibt sich als Preußen, der sich für Möpse und Wagner sowie Reisen (vorwiegend in Deutschland) begeistert. Beruflich interessierte ihn stets die alltägliche, absurde Kommunikation der Menschen. Insbesondere die Beziehungsgestaltung zwischen Männern und Frauen (am liebsten als Ehepartner) hat es ihm angetan. Komik entsteht "wenn jemand eine Sache ernst anlegt und sie misslingt." Dass Loriot auch Komik im Schauspiel lebendig darstellen kann, wird ebenso zum Thema wie die Frage des Umgangs mit der eigenen Endlichkeit. Das Altern empfindet Loriot "als Zumutung", die Erkenntnis, alt zu sein, überfiel ihn "plötzlich" und brachte ihn zum Staunen. 1998 wünschte er sich in einem Interview "vorbereitet und schnell" zu sterben!
Ein wärmendes Erinnerungsbuch, das jedem Loriot-Liebhaber empfohlen ist, auch weil aus den Bruchstücken die gesamte Persönlichkeit fröhlich aufleuchtet.Rezensent: Bettina Rehbein
Personen: Loriot
Loriot:
Bitte sagen Sie jetzt nichts : Gespräche / Loriot. - Zürich : Diogenes, 2011. - 255 S.; 19 cm
ISBN 978-3-257-06787-3 geb. : EUR 21.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch