Erzählungen des zwölfjährigen Ndalus vom Alltag aus Freunden, Familie und Schule im Angola von 1989.
Rezension
Nicht nur, dass Ndalu bei einer Radiosendung mitwirken darf, auch seine Tante Dada kommt ihn besuchen und an der Schule geht das Gerücht um, der "Leere Sarg" plane einen Überfall. Die Handlungsstränge bleiben bei ihrer Entfaltung miteinander verbunden, bieten überraschende Wendungen und zeichnen intensive Bilder der handelnden Charaktere. "Bom dia camaradas" bietet einen faszinierenden Einblick in Kultur, Politik und Gesellschaft des Angolas von 1989 ohne dabei an Aussage, literarischem Wert oder Aktualität zu verlieren. Trotzdem stellt sich die Frage der Verwendbarkeit: Leser unter 13 Jahren werden kaum Zugang zu den unbekannten Lebensumständen und anfangs unzureichend aufbereiteten Dialogen finden; ältere Leser werden von der kindlichen Perspektive abgeschreckt. Der Umgang mit Vergewaltigung und Mord ist, trotz derer nicht vorhandenen Darstellung, stellenweise zu leichtfertig.
Der Roman sei aufgrund mangelnder Einsatzmöglichkeiten für die Bücherei nicht empfohlen, aufbereitet aber für Projektarbeit in der Gemeinde vorgeschlagen. Entbehrlich (Zu speziell, mit eingeschränkter Zielgruppe)Rezensent: Malte Möck
Personen: Ondjaki,
Ondjaki,:
Bom dia camaradas : Ein Roman aus Angola / Ondjaki. Dt. von Claudia Stein. - Gossau : Nord-Süd Verl., 2006. - 147 S. ; 21 cm. - Aus d. Portug.
ISBN 978-3-314-01514-4 geb. : EUR 12.00
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