Frank Witzel
BRD Noir Ein Studiogespräch
CD

Studiogespräch zwischen dem Autor Frank Witzel und dem Historiker Philipp Felsch über die facettenreichen Schattenseiten der Nachkriegs-BRD.


Rezension

F. Witzel (Jahrgang 1955), erhielt für seinen Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" den Deutschen Buchpreis 2015. Ph. Felsch (Jahrgang 1972), Professor für Geschichte der Humanwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität, wurde durch seine Studie über den linken Merve-Verlag bekannt. In einem Studiogespräch loten die beiden die geistigen und mentalen Untiefen der Bundesrepublik aus, die besonders in den Aufbaujahren geprägt war von der Nazi-Vergangenheit. In Anlehnung an die "Schwarze Serie" des amerikanischen Films sprechen sie von der éBRD noiræ und es werden, auch anhand persönlicher Erlebnisse, assoziativ zahlreiche Aspekte und Themen aus der Zeit von 1945 bis zur Wende angerissen, mal hochgeistig, mal scheinbar banal. Dabei gibt Witzel eher den bedächtig formulierenden Part, Felsch versucht das Gespräch theoretisch zu unterfüttern, was manchmal übertrieben wirkt. Ein interessantes Feature über die geistige Verfassung der alten Bundesrepublik, auch wenn man sicher nicht jeder These zustimmen würde.

Anregendes Hörbuch, das aber in erster Linie ein anspruchsvolles linksintellektuelles Publikum ansprechen wird. In diesem Sinne eingeschränkte Empfehlung.

Rezensent: Wolfgang Vetter


Personen: Frank Witzel

Schlagwörter: Politik Gespräch Nachlriegszeit

Frank Witzel:
BRD Noir : Ein Studiogespräch / Frank Witzel und Philipp Felsch. - Berlin : speak low, 2016. - 2 CDs ; 138 Min
ISBN 978-3-940018-20-5 EUR 14.00

Zugangsnummer: 2014/3706
Staat, Politik - Signatur: Sa Fra - CD