Harris, Sam
Brief an ein christliches Land Eine Abrechnung mit dem religiösen Fundamentalismus
Buch

Der US-amerikanische Philosoph Sam Harris schreibt einen Brief an die Christen und ruft sie zur Rückkehr zur Vernunft auf.


Rezension

In seinem Brief bekämpft Harris eine naive, voraufklärerische Gestalt der Religion, die in den USA stark vertreten wird. Die Überzeugung, daß die Bibel Gottes Wort, daß Jesus Gott und der Erlöser sei, charakterisiert die angegriffene Frömmigkeit. Harris weiß, daß Atheisten bessere, redliche und vernünftige Menschen sind. Er kann Religion in der Moderne, obwohl sie Resultat der Evolution ist, nur als Vergewaltigung und Risikofaktor für eine lebensfähige globale Kultur begreifen. Die Evidenz und die transformierende Kraft der Religion kann er argumentativ nicht (selbst)kritisch gegen die Religion wenden. Am Ende wirbt Harris für eine emotionale Wärme, die mit Rationalität einhergeht. Zu dieser Erkenntnis von Harris gehört die weitergehende Einsicht, daß die wissenschaftliche Arbeit diese Wärme weder erzeugt hat noch erzeugt und vermutlich auch nicht erzeugen kann.

Seine Streitschrift ist von funkelnder sprachlicher Eleganz und bestechend scharfer Argumentation. Für Gemeinde- und Jugendkreise, die sich kritisch mit Religion auseinandersetzen.

Rezensent: Martin Schulz


Personen: Harris, Sam

Schlagwörter: Fundamentalismus Kritik Christentum Frömmigkeit

Harris, Sam:
Brief an ein christliches Land : Eine Abrechnung mit dem religiösen Fundamentalismus / Sam Harris. Mit einem Vorwort von Richard Dawkins. Dt. von Yvonne Badal. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2008. - 122 S. ; 18 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-570-00997-0 geb. : EUR 9.95

Zugangsnummer: 0002/3477
Konfession (u.a. katholische Kirche, orthodoxe Kirchen, Freikirchen) und Bewegungen (z.B. Kommunitäten, charismatische und fundamentalistische Gruppierungen) - Buch