Kurzgeschichten über das Leben in heruntergekommenen Häusern in Berlin mit vielen unangenehmen und witzigen Situationen.
Rezension
Der 1977 im Westen Berlins geborene Autor studierte dort und hält sich mit den verschiedensten Jobs über Wasser. In der Live-Lesung aus dem gleichnamigen Geschichtenband geht es u. a. um Konflikte mit einem Hausbesitzer, der das vermietete Haus, in dem der Ich-Erzähler wohnt, verkommen lässt. So konnte der Ich-Erzähler z. B. das Haus nicht verlassen, weil die Schließanlage nicht funktionierte. Erst nachdem er den Besitzer durch zahlreiche Anrufe auf dessen Handy-Privatnummer massiv auf die Nerven gegangen war, ließ dieser das Problem mehr schlecht als recht lösen. Auch weitere Geschichten geben realistische Einblicke in das Leben eines gebildeten, aber armen Lebenskünstlers in Berliner Problembezirken. Gelegentlich erzählt der Autor - vermutlich autobiografisch - auch aus seiner Kindheit, wo er z. B. darunter litt, dass ihn seine Mutter mit einem ungeeigneten Text die Chancen bei einem Vorlesewettbewerb verbaute. Leider gibt der knappe Begleittext nur wenige weiterführende Informationen.
Das überzeugend produzierte Hörbuch dürfte ein an Comedy interessiertes Publikum bis ca. 50 Jahre ansprechen, das mit einer intellektuellen Boheme sympathisiert. Empfohlen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Sorge, Frank
Sorge, Frank:
Brunnenstraße 3, Berlin : Autorenlesung / Frank Sorge. - Frankfurt am Main : Eichborn, 2011. - 1 CD ; 83 Min.
ISBN 978-3-8218-6349-8 : EUR 14.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD