Rosoff, Meg
Damals, das Meer
Buch

Eine Hütte an der englischen Ostküste und die Liebe zu einem Freund werden die Motive einer ewigen Sehnsucht.


Rezension

Das Internat St. Oswald ist bereits der dritte Versuch dem sechzehnjährigen Ich-Erzähler durch Disziplin und schlechtes Essen den Wert von Schulbildung und einer bürgerlichen Zukunft zu vermitteln. Dann aber entdeckt er am Strand eine Holzhütte und lernt Finn kennen. Finn, der aus der Gesellschaft ausgeschieden ist und jetzt alleine am Meer wohnt, fischt, liest und einfach lebt und doch so unzugänglich ist. Schon bald gewinnt St. Oswald seinen Reiz als Ausgangspunkt für Besuche des neuen Freundes. Und umso mehr sich die Hütte am Meer zum märchenhaften Gegenbild des Schulalltags entwickelt, umso schmerzlicher wird die unerwiderte Liebe zu Finn. Die Perspektive einer fernen Zukunft auf das Jahr 1962 erlaubt dem Ich-Erzähler eine Zeitlosigkeit und hin und wieder Ironie, die die dichten Bilder mit Leichtigkeit verbindet. Am Ende zieht dann ein Sturm auf und nichts ist mehr wie es scheint. Das ist stimmig und beeindruckend und lässt den Leser verstört in seiner Gegenwart zurück.

Ein schwermütiges, tiefgründiges und gutes Buch, das auch dank attraktiver Aufmachung seine Leser finden wird. Empfohlen.

Rezensent: Malte Möck


Personen: Rosoff, Meg

Schlagwörter: Liebe Internat Sehnsucht

Rosoff, Meg:
Damals, das Meer / Meg Rosoff. Dt. von Brigitte Jakobeit. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2009. - 236 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-551-58196-9 geb. : EUR 14.00

Zugangsnummer: 0002/6453
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch