Ein junger Mann beschließt, sein Leben in der Badewanne zu verbringen.
Rezension
Der namenlose Held "im Alter von siebenundzwanzig, bald achtundzwanzig Jahren" beschließt eines Tages, sein Leben abgeschlossen von der Außenwelt in der Badewanne zu verbringen und nachzudenken. Doch eines Tages reist er überstürzt nach Venedig. Dort logiert er in einem Hotel, spielt Dart und bleibt auf sein Denken konzentriert. Seine Frau versucht, ihn zur Rückkehr zu bewegen, die Telefonate mit ihr bestimmen nun den Rhythmus seiner Tage. Sie reist ihm endlich nach, er ist beglückt durch ihre Ankunft, und sie verbringen Zeit miteinander. Als seine Frau ihn zur Abreise bewegen möchte, reagiert er ungehalten, spielt weiterhin Dart im Zimmer und trifft seine Frau mit einem Pfeil in die Stirn. Sie fährt allein zurück, er verbringt die Tage weitestgehend im Hotelzimmer, macht einige Bekanntschaften und beschließt endlich zurückzukehren. Daheim fühlt er sich wieder am wohlsten im Badezimmer. - Als der Roman 1985 erschien, rüttelte er die französische Literaturlandschaft auf.
Für die Neuauflage hat Joachim Unseld das Nachwort verfasst, in dem er sehr aufschlussreiche Parallelen von Musils "Mann ohne Eigenschaften" zu diesem Roman aufzeigt.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Toussaint, Jean-Philippe Unseld, Joachim
Toussaint, Jean-Philippe:
Das Badezimmer : Roman / Jean-Philippe Toussaint. Dt. und mit einem Nachwort von Joachim Unseld. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2020. - 125 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-627-00281-7 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Tou - Buch