Berlin, die Stadt mit dem höchsten Gewaltpotenzial - Erfahrungsbericht einer Jugendrichterin.
Rezension
Kirsten Heisig, die kurz vor dem Erscheinen des Buches verstarb, bietet den LeserInnen hier einen differenzierten Erfahrungsbericht aus ihrer jugendrichterlichen Praxis in einem Berliner Berzirk. Anhand von Fallbeispielen werden Lebensläufe jugendlicher Gewalttäter aus unterschiedlichen Millieus skizziert und Einblick gewährt in den kriminellen Alltag "arabischer" Familienclans in deutschen Großstädten. Hier sieht die mutige und engagierte Richterin auch das Entstehen einer Parallelgesellschaft mit eigenen Gesetzen. Auf der Suche nach Möglichkeiten, dem Entstehen jugendlicher Gewalt im Vorfeld zu begegnen, hält sie eine verbesserte Kommnunikation zwischen Schule, Jugendamt, Polizei und Justiz für unerläßlich. Veranschaulicht wird dies in dem Kapitel "Neuköllner Modell", eine Initiative, die das persönliche Engagement der Richterin im Kampf für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse sozial ausgegrenzter Kinder und Jugendlicher aufzeigt und das Ende der Geduld durch konsequentes Handeln gegen jugendliche Gewalttäter einfordert.
Eine aufschlussreiche Lektüre, sehr empfohlen für alle, die beruflich mit Jugendlichen zu tun haben.Rezensent: Sophie Jünemann
Personen: Heisig, Kirsten
Heisig, Kirsten:
Das Ende der Gewalt : Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter / Kirsten Heisig. - Freiburg : Herder, 2010. - 208 S. ; 18 cm
ISBN 978-3-451-30204-6 kt. : EUR 14.95
Gesellschaftliche Gruppen - Buch