Drury, Tom
Das Ende des Vandalismus Roman
Buch

Heimatroman in Form von kurzen Erzählungen, die durch die Lokalität und wiederkehrende Figuren zusammengehalten werden.


Rezension

Der Roman beginnt mit einer an Faulkners Yoknapatawpha County erinnernde, ironisch gemeinte Landkarte des fiktiven Grouse County in Iowa und erzählt dann von dem im Grunde ereignislosen Leben in der amerikanischen Provinz. Die einzelnen Kapitel, zuvor in Zeitschriften als eigenständige Erzählungen veröffentlicht, kreisen um den Gelegenheitskriminellen Tiny, Louise, die sich nach der Scheidung von Tiny dem Sheriff zuwendet und um Sheriff Dan Norman, der mitten im Kampf um seine Wiederwahl zum Sheriff steht. - Doch das ist im Grunde unwichtig. Der eigentliche Protagonist ist das Provinznest Grafton, mit seiner Atmosphäre der Gelassenheit, die scheinbar Nebensächliches wichtig nimmt und gleich wieder vergißt. Die Menschen kreisen um sich selbst und um die Banalitäten des Alltags. Das Leben verläuft im Zeitlupentempo, das hastige moderne Amerika ist im heutigen mittleren Westen in der unendlichen Weite nicht spürbar. Umso liebenswerter sind die Menschen in ihrer unaufgeregten Skurrilität.

Ein toller Roman, der fast ohne Plot auskommt und von der Genauigkeit der Beobachtung des Alltags lebt. Für LeserInnen, die sich von einem Roman (fast) ohne Handlung überraschen lassen wollen.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller


Personen: Drury, Tom

Schlagwörter: USA Provinz

Drury, Tom:
Das Ende des Vandalismus : Roman / Tom Drury. Dt. von Gerhard Falkner und Nora Matocza. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2010. - 399 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-608-93703-9 geb. : EUR 21.90

Zugangsnummer: 0002/7261
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch