Scibona, Salvatore
Das Ende Roman
Buch

Im italienischen Viertel von Cleveland kreuzen sich Lebenslinien anläßlich der Prozession zu Marias Himmelfahrt.


Rezension

Der zeitliche Kristallationspunkt ist das Jahr 1953, hier treffen die Protagonisten aufeinander, weil sie alle irgendwie -aus Tradition, aus Glauben, aus sozialer Gewöhnung- mit der Prozession verbunden sind. - In modernistischer, an europäischen Vorbildern (Woolf; Joyce) geschulter Erzählweise werden Lebensläufe, Lebensträume und Lebensenttäuschungen kaleidoskopartig montiert. Das macht den Roman schwer zu lesen. Dennoch ist die Konfrontation von süditalienisch-sizilianischer Moral mit derjenigen des Amerikas der 50er Jahre reizvoll. Die zentrale Gestalt der Engelmacherin Mrs. Manzini verortet jedoch den moralischen Konflikt in eine deutlich spätere Zeit. Der naive Bäcker, die zynische Engelmacherin, der unschuldige Ciccio, die blasse Lena, und der verbrecherisch geheimnisvolle 'Waldläufer', das sind die Protagonisten eines Romans, der auch versucht, die Herkunftstradition mit der amerikanischen Wirklichkeit irgendwie in Übereinstimmung zu bringen.

Ein schwieriger Roman, der durch abrupte Perspektivwechsel nur für geübte Leser der modernen Literatur geeignet ist.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller


Personen: Scibona, Salvatore

Schlagwörter: Europa Sozialkritik Amerika Kontrast

Scibona, Salvatore:
Das Ende : Roman / Salvatore Scibona. Dt. von Steffen Jacobs. - Zürich : Arche, 2012. - 350 S. ; 24 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-7160-2640-3 geb. : EUR 22.95

Zugangsnummer: 0002/9968
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