Leñero, Vicente:
Das Evangelium des Lukas G. Roman
Buch

Der mexikanische Autor Vicente Leñero erzählt in seinem Roman Kapitel für Kapitel (mit genauen Versangaben) das Lukasevangelium nach und verlegt Personen, Schauplatz und Handlung in das Mexiko der späten 1980er Jahre mit seinen sozialen Gegensätzen.


Rezension

Erzählt wird von Jesucristo Gomez, dem Sohn des Maurers José Gomez und der Maria David. Er erlernt den Beruf seines Vaters, zieht als Gelegenheitsarbeiter durchs Land und befreundet sich mit einer Schar besitzloser Männer (Lumpensammler, Campesinos, arbeitslose Arbeiter). In den Städten und Dörfern Mexikos erzählt er den Menschen von der sozialen Gerechtigkeit, die bald kommen werde und an der sie mitarbeiten müssten. Er legt sich mit den Einflussreichen aus Kirche und Politik an, schlichtet Streitigkeiten und hilft Kranken und Ausgestoßenen. Als den Mächtigen sein Treiben zu viel wird, verhaften und ermorden sie ihn zusammen mit anderen mutmaßlichen Terroristen und lassen ihn in einem Massengrab verschwinden. Doch für seine Freunde lebt Jesucristo weiter. Seine Wunder sind nicht übersinnlich, sondern werden in ihrem Gleichnischarakter erzählt. Leñero füllt die Gestalten des Evangeliums mit prallem Leben. Sein Lukasevangelium ist derb und zärtlich zugleich, spannend, drastisch und voller Liebe für die Armen. Zwei zentrale Passagen wurden in ihrem Wortlaut nicht angetastet: Das Vaterunser und das Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Birgit Osterwald


Personen: Leñero, Vicente:

Schlagwörter: Jesus Mexiko Evangelium Befreiungstheologie

Leñero, Vicente::
Das Evangelium des Lukas G. : Roman / Vicente: Leñero. - Frankfurt am Main : Eichborn. - 352 S. - Aus d. mexikan. Span.
ISBN 978-3-8218-0138-4 kt. : EUR 0.00

Zugangsnummer: 2014/0708
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch