Mann, Monika
Das fahrende Haus Aus dem Leben einer Weltbürgerin
Buch

Der Weg einer Emigrantin.


Rezension

Die 1910 geborene Monika Mann, Tochter von Katia und Thomas Mann, gibt im vorliegenden Buch, herausgegeben von Karin Anders, Einblick in ein Leben, geprägt von der unfreiwilligen Odyssee einer Emigration. Verankert im Familienverband, verlässt sie 1933 mit ihren Eltern das Nazi-Deutschland, durchquert auf der Suche nach Etablierung und Sicherheit die unterschiedlichsten Länder, Kontinente, Kulturen und Sprachen, was sie zur "Weltbürgerin" wider Willen avancieren lässt. "Das fahrende Haus" scheint ihr Schicksal zu sein. Erst 1954 erklärt sie Capri zu ihrer Wahlheimat, verbringt nach einem nomadischen, dennoch äußerst interessantem Leben einige Jahrzehnte an der Seite eines Fischers, widmet sich dem "Vaterauftrag" Schreiben, regeneriert Geist und Seele in der Idylle südlicher Gefilde, steigt aus, aus dem intellektuellen Anspruch einer Familiendynastie, indem sie sich gänzlich ihrem Ich widmet. Durch Interviews, Briefe und Tagebuchaufzeichnungen entsteht das beeindruckende Portrait einer Frau, die trotz aller Ressentiments ihre Mitte findet.

Empfehlenswerte Lektüre. Nachdenklich, emotional, historisch wertvoll. Geeignet für alle Büchereien.

Rezensent: Brigitta Morgenstern


Personen: Mann, Monika

Schlagwörter: Selbstfindung Tochter

Mann, Monika:
Das fahrende Haus : Aus dem Leben einer Weltbürgerin / Monika Mann. Karin Andert [Hrsg.]. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2007. - 364 S.: Ill. ; 21 cm. - (rororo ; 24513)
ISBN 978-3-499-24513-8 kt. : EUR 9.90

Zugangsnummer: 0002/2305
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch