Wondratschek, Wolf
Das Geschenk
Buch

Ein 62-jähriger Vater denkt über die Beziehung zu seinem 14-jährigen Sohn und über sein bisheriges Leben nach.


Rezension

Seit Ende der 60er Jahre veröffentlicht Wolf Wondratschek Kurzgeschichten, Romane und Gedichte, die oft vertont wurden. Seinem neuen Roman ist das Gedicht æWarum Gefühle zeigen?æ (1974) vorangestellt, in dem Chuck "sein Kind liebt, das nie zur Welt kommen wird". Im Gegensatz dazu hat im Roman der mittlerweile 62-jährige Chuck einen 14-jährigen Sohn, der seinen Vater zwar cool findet, aber kein Interesse an dessen Liebe zu Büchern hat. Chucks Beziehung zur Mutter des Sohnes ist ebenso gescheitert wie die zu anderen früheren Freundinnen. Der ehemalige Drogenabhängige ist und war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Wondratscheks Hauptfigur ist ein Mann, der nicht altern will und der an seiner Faszination für Donald Duck, Boxen und die Unterwelt festhält. Doch die Realität holt ihn mit einer schmerzhaften Blasenentzündung und vielen Toten im Freundeskreis ein. Der Roman ist ein melancholischer Lebensrückblick aus der Sicht eines Mannes, der unbedingt als jung angesehen werden will.

Der Roman über einen unwillig alt werdenden Mann dürfte Männer und Frauen "in den besten Jahren" ansprechen. Geeignet für Gesprächskreise zum Altern.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Wondratschek, Wolf

Schlagwörter: Familie Alter Mann

Wondratschek, Wolf:
Das Geschenk / Wolf Wondratschek. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2011. - 170 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-23679-0 geb. : EUR 17.90

Zugangsnummer: 0002/8830
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch