Ein reich illustriertes Hausbuch mit Balladen deutscher Dichter.
Rezension
77 Balladen von 34 deutschen Dichtern sind hier zusammengetragen. Der Herausgeber hat dem unterschiedlichen Charakter der Balladendichtung Rechnung getragen. Da gibt es volksliedhafte Töne, etwa in dem alten Lied "Es waren zwei Königskinder", die auch in der Romantik wieder aufgenommen wurden, etwa in Eichendorffs "Das zerbrochene Ringlein" oder in Heines "Lorelei". Goethe und Schiller verwandten die Balladenform für ethische Grundhaltungen aufzeigende Verserzählungen, etwa in Goethes "Der Schatzgräber" und "Der Ring des Polykrates" oder in "Die Kraniche des Ibykus" von Schiller. Manche Balladen haben einen unheimlichen Grundton wie Gottfried August Bürgers "Lenore". Andere wie Rückerts "Oft denk ich, sie sind nur ausgegangen" beschreiben menschliche Schicksale. Ironische und satirische Anklänge finden sich bei Kästner, Morgenstern und Georg Kreisler. Für ältere Leser werden viele Texte bekannt sein aus dem Schulunterricht. Aber es gibt auch einiges weniger Bekanntes zu entdecken.
Ganzseitig farbige Illustrationen und viele Schwarzweißzeichnungen vertiefen und erweitern die Textwelten und machen den Band zu einem wunderschönen Hausbuch für Jung und Alt.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Hauptmann, Tatjana Strich, Christian
Das große Balladenbuch : die schönsten deutschen Balladen / Gesammelt von Christian Strich. Ill. von Tatjana Hauptmann. - Zürich : Diogenes, 2009. - 147 S. : Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-257-01014-5 geb. : EUR 34.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch