Lange, Hartmut
Das Haus in der Dorotheenstraße Novellen
Buch

Fünf Novellen, in denen die Protagonisten an Wendemarken stehen oder zu stehen meinen.


Rezension

Die Novellen sind angesiedelt im noch ländlich geprägten Umland Berlins in der Gegend am Teltowkanal zwischen Berlin und Potsdam mit ihrer Uferlandschaft, den zahlreichen Wasserläufen und einer ihr eigenen Vogelwelt, vor allem den schwarzen Krähen. Erzählt wird in knapper, gefeilter, doch nicht gesteltzter Sprache von ganz alltäglichen, zunächst unauffälligen Geschehnissen, die trotz der Normalität unterschwellig eine virulente innere Unruhe spüren lassen. Seelische Drangsal sehr unterschiedlicher Art plagt die Menschen und belastet die Beziehungen auch grundlos, durch Panik oder Wahnvorstellungen ausgelöst. Grandios fängt der Autor menschliche Schicksale in der Kunst der kleinen Form ein. So stellt er beispielsweise die Frage, ob man die Liebe, die einen im Leben verbunden hat, nach dem Tod festhalten kann oder nur zerbrochene Erinnerung bleibt als "Ewigkeit des Augenblicks".

Sehr eindringlich thematisieren die fünf Novellen innere Leere, Getriebensein und Hektik der Menschen, aber sie zeigen auch, was Empathie oder hilfreiche Zuwendung bewirken können.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Lange, Hartmut

Schlagwörter: Angst Beziehungen Wahnvorstellungen

Lange, Hartmut:
Das Haus in der Dorotheenstraße : Novellen / Hartmut Lange. - Zürich : Diogenes, 2013. - 124 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06846-7 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0003/1434
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch