Danielewski, Mark Z.
Das Haus
Buch

Ein monumentaler Schauerroman über das unheimliche Eigenleben eines alten Hauses.


Rezension

Johnny Truant findet im Nachlass eines verstorbenen alten Mannes eine chaotisch anmutende Sammlung schier unzähliger Notizen, beginnt sie zu ordnen und leidet bald darauf unter Wahnvorstellungen. Der "Navidson Record", so der Titel des von ihm entdeckten Werkes, handelt von einer vierköpfigen Familie, die Anfang der neunziger Jahre New York verlässt, um ein altes Haus in Virginia zu beziehen. Familienoberhaupt Will Navidson, ein mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter Fotoreporter, beginnt das Innere des Hauses zu filmen und entdeckt immer mehr Räume, die im Grundriss nicht eingezeichnet sind. Bald findet er einen Korridor, durch den sich ein absolut dunkles Gebäude betreten lässt, das, von außen nicht zu erkennen, Teil des alten Hauses zu sein scheint. Dieser Teil, begreift Navidson, lebt und weiß um die Menschen, die ihn erforschen wollen. - LeserInnen, denen Multiperspektivität in Romanen schnell Unbehagen bereitet, sei von diesem Buch dringend abgeraten. Unterschiedliche Schrifttypen und -größen, Texte in Spiegelschrift, Zitate in Originalsprache, Fotos, Skizzen, Seiten, auf denen nur wenige Buchstaben oder Wortfragmente stehen. Gerüchten zufolge benötigte der Verlag alleine drei Jahre um das Buch zu setzen! LeserInnen, die sich davon nicht entmutigen lassen, werden belohnt mit dem so ungewöhnlichen wie spannenden Roman eines schlicht genialen Autors.

Für geübte, experimentierfreudige LeserInnen sehr gern empfohlen.

Rezensent: Johann Ebend


Personen: Danielewski, Mark Z.

Schlagwörter: Fantasie Grusel Perspektivwechsel

Danielewski, Mark Z.:
Das Haus / Mark Z. Danielewski. Dt. von Christa Schuenke unter Mitarbeit von Olaf Schenk. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2007. - 797 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-608-93777-0 geb. : EUR 29.90

Zugangsnummer: 0002/2523
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch