Ein Bild der türkischen Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen legendärer Geschichte und problembeladener Moderne.
Rezension
Oya Baydar, eine der renommiertesten Autorinnen der türkischen Gegenwartsliteratur, erzählt von vier Menschen, deren Wege sich in Istanbul kreuzen: ein Kunsthistoriker auf der Suche nach dem legendären Judasbaumtor, eine Studentin, die herausfinden möchte, weshalb und von wem ihr Vater ermordet wurde, eine Journalistin, die sich einer lange verdrängten Schuld stellt und ein linker oppositioneller Untergrundkämpfer, der alles hinterfragt, woran er bisher glaubte. Alle sind auf der Suche - letztlich auf der Suche nach sich selbst. Sie erkennen, dass ihr Leben so vielschichtig ist, wie die legendäre Geschichte Istanbuls, der heimlichen Hauptfigur des Romans. Baydar erzählt als Dissidentin aus persönlicher Betroffenheit. Sie erhielt für diesen Roman einen der wertvollsten türkischen Literaturpreise.
Ein sehr gut erzählter Roman, der zum Innehalten einlädt und unbedingt empfohlen werden kann.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Baydar, Oya
Baydar, Oya:
Das Judasbaumtor : Roman / Oya Baydar. Dt. von Monika Demirel. - Berlin : Ullstein, 2011. - 475 S.; 21 cm. - Aus d. Türk.
ISBN 978-3-550-08868-1 geb. : EUR 19.99
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