Glavinic, Thomas
Das Leben der Wünsche Roman
Buch

Ein des saturierten Lebens überdrüssiger Mittdreißiger bekommt drei Wünsche erfüllt. Ist das gut? Eher nicht.


Rezension

Das erste Drittel des Buches stellt die (bekannten) inneren Leiden eines Mannes dar, der - zwei Kinder, eine hübsche Frau - mit Leidenschaft fremd geht, sich nicht an die Wahrheit herantraut und sich in diesem Hin und Her selbstverliebt bedauert. Im ersten Kapitel allerdings war ihm ein dubioser Fremder begegnet, der ihm die Erfüllung dreier Wünsche in Aussicht stellte, mit der rätselhaften Einschränkung: er müsse seinen Wünschen Zeit lassen, sich zu entwickeln und es gehe nicht darum, etwas zu wollen, sondern, etwas zu wünschen. Der Leserin bleibt das zwar nebulös, zugleich aber entwickelt sich der Roman zu einem spannenden Psychogramm eines übersättigten Feiglings, dessen Wollen, "etwas zu verstehen" von seinen Wünschen (finanziell abgesichert zu sein, seine Ehefrau los zu werden, einen Unfall knapp zu überleben, auf allgemeine Lebensfragen eine kluge Antwort zu wissen und etwas vom Tod zu verstehen) überdeckt wird. Die Wünsche gehen in Erfüllung. Bis zuletzt.

Ein Buch, das auch Männer sehr ansprechen wird. Es gibt viel Stoff für eine Diskussion und ist darum auch für Lesekreise sehr zu empfehlen.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Glavinic, Thomas

Schlagwörter: Liebe Sexualität Lebenssinn

Glavinic, Thomas:
Das Leben der Wünsche : Roman / Thomas Glavinic. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2009. - 318 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-23390-4 geb. : EUR 21.50

Zugangsnummer: 0002/6267
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch