Mit 50 ist Melanie an einem Wendepunkt im Leben - ein Roman über eine Frau zwischen Karriere und Familie, Sex und Liebe.
Rezension
Melanie ist Journalistin, 50 Jahre alt und lebt in München. Nach ihrer rauschenden Geburtstagsparty geht es steil bergab: Im Büro soll sie von einer jüngeren Kollegin ersetzt werden. Flirts gehen daneben und ihr Ex-Mann erfüllt sich ihren Lebenstraum ohne sie. Schließlich gibt es auch mit der eigenen Mutter und Tochter Mona noch einiges Konfliktpotenzial. Der Roman legt bitterböse frei, was sich hinter der glänzenden Schicki-Fassade der Ich-Erzählerin abspielt: Angst vor Einsamkeit und dem Älterwerden sowie massiver Gefallensdruck. Dazu kommen Belästigungen durch Männer, fehlende Frauensolidarität und auch noch die Wechseljahre - kein Wunder, dass es Melanie irgendwann reicht. Einzigartig unsympathisch ist sie dabei eine Protagonistin, die Begehren und Bedürfnisse einer "alten weißen Frau" miterleben lässt. Diverse (weiße) Frauenfiguren und ein klarer, ironischer Schreibstil machen den Roman zu einem unterhaltsam-garstigen Lesevergnügen, das jedoch ohne größeren Nachhall bleibt.
Für Freund*innen ungewöhnlicher Frauenfiguren, Leser*innen um die 50 und Feminist*innen aller Generationen.Rezensent: Sofie Fiebiger
Personen: Rosales, Caroline
Rosales, Caroline:
Das Leben keiner Frau : Roman / Caroline Rosales. - Berlin : Ullstein, 2021. - 235 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-20163-9 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ros - Buch